Was genau macht man da eigentlich?
Wir versuchen Ihnen hier das Sportschießen ein wenig näher zu bringen und werden versuchen Sie davon zu überzeugen, dass dies eventuell auch ein Sport für Sie sein könnte. Viele Leute wissen eigentlich gar nicht genau, was beim Sportschießen gemacht wird. Das Ziel ist es in einem gewissen Zeitlimit eine bestimmte Schusszahl möglichst weit in der Mitte einer Zielscheibe zu plazieren. Der Schütze, der die meisten Punkte (Ringe) erzielt hat, gewinnt den Wettkampf.
Beim sogenannten Jahresprogramm werden die Ergebnisse gesammelt und der Durchschnitt errechnet. Dieser entscheidet am Ende des Jahres, welcher Schütze der Beste war und das höchste Preisgeld erhält. Es geht jedoch kein Schütze leer aus – jeder erhält einen Preis.
Es gibt beim Sportschießen sehr viele verschiedene Disziplinen. In unserem Verein wird hauptsächlich Luftgewehr und Luftpistole geschossen. Bei dieser Disziplin beträgt die Entfernung zwischen Schützen und Zielscheibe 10 m.
Im Folgenden gehen wir etwas genauer auf das Schießen mit Luftgewehr und Luftpistole ein. Sowohl beim Luftgewehr, als auch bei der Luftpistole, wird ein Diabolo (ein kleines Bleigeschoss) durch Druck- oder Pressluft durch den Lauf befördert. Bei den etwas älteren Modellen geschieht dies durch Druckluft. Der Schütze muss über einen Hebel an der Seite des Sportgerätes die Luft durch Muskelkraft komprimieren. Bei den modernen Pressluftgewehren und -pistolen entfällt diese Arbeit. In diesen Waffen sind Kartuschen verbaut, welche mit Pressluft mit einem Druck von 200 bar gefüllt sind. Durch diese Pressluft wird das Geschoss befördert. Die Kartuschen können immer wieder aufgefüllt werden.
Das Schießen selbst erfordert sehr viel Training und Disziplin. Der Schütze muss die Technik der Waffe und des Schießens beherrschen, muss lernen, das Sportgerät absolut ruhig halten zu können, und muss die Disziplin lernen, bis zum richtigen Zeitpunkt zu warten, bevor er abdrückt. Gerade das Letztere erfordert sehr viel Training und Erfahrung. Aber es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Das schöne am Sportschießen ist, dass es mit fast jedem Alter ausgeführt werden kann. Die Jüngsten unter unseren Schützen sind 12 Jahre alt. Nach oben hin gibt es keine Grenzen. Für die sehr jungen Schützen und die etwas älteren Jahrgänge stehen entsprechende Hilfmittel zur Verfügung, um einen eventuellen körperlichen Nachteil ausgleichen zu können. So darf z.B. ab dem vollendeten 51. Lebensjahr mit Auflage geschossen werden. Dies erleichtert dem Schützen das Halten der meist nicht ganz leichten Waffe.
Für Kinder unter 12 Jahren ist das Schießen mit einem sogenannten Lichtpunktgewehr möglich. Hier verlässt kein Geschoss den Lauf, sondern ein Lichtpunkt wird auf einen Messrahmen projiziert.
Daten zum Luftgewehrschießen
Kaliber: 4,5 mm
Höchstgewicht: 5,5 kg
Scheiben: Der Ringabstand beträgt jeweils 2,5 mm. Die Punktzahl reicht von 10 (in der Mitte) bis 0 (Scheibe nicht getroffen oder außerhalb des markierten Bereichs).
Entfernung: 10 m
Anschlag: Es wird stehend freihändig geschossen. Dies bedeutet, dass das Gewehr nicht aufgelegt wird und der Schütze sich nicht anlehnen darf.
Für Seniorenschützen gibt es die Möglichkeit nach Sportordnung mit einem Hilfsmittel zu schießen, z.B. dem “Auflagebock”
Schusszahl: Es werden 40 Schuss + Probeschüsse abgegeben (bei Auflage: 30 Schuss + Probeschüsse).
Visierung: Erfolgt über einen Diopter. Dies ist eine spezielle Vorrichtung, die hauptsächlich bei Luftgewehren zum Einsatz kommt.
Mögliche zusätzliche Ausrüstung:
Schießjacke, -hose, -schuhe, -brille, -handschuhe
Daten zum Luftpistolenschießen
Kaliber: 4,5 mm
Scheiben: Die Scheiben und der Abstand zwischen den einzelenen Ringen ist größer als beim Luftgewehr. Die Punktzahl reicht von 10 (in der Mitte) bis 0 (Scheibe nicht getroffen oder außerhalb des markierten Bereichs).
Entfernung: 10 m
Anschlag: Es wird stehend freihändig geschossen. Dies bedeutet, dass die Pistole nicht aufgelegt wird und der Schütze sich nicht anlehnen darf.
Für Seniorenschützen gibt es die Möglichkeit nach Sportordnung mit einem Hilfsmittel zu schießen, z.B. dem “Auflagebock”
Schusszahl: Es werden 40 Schuss + Probeschüsse abgegeben (bei Auflage: 30 Schuss + Probeschüsse).
Visierung: Über Kimme und Korn.
Mögliche zusätzliche Ausrüstung:
Schießbrille, -schuhe
Vielleicht konnten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Welt des Sportschießens geben und Sie ein bisschen neugierig auf unseren Sport machen. Wenn Sie sich ein genaueres Bild des Ganzen machen möchten, schauen Sie doch einfach mal zu einem kostenlosen Schnuppertraining vorbei (am besten montags um ca. 19:00 Uhr).
Wenn Sie weitere Fragen haben, beantwortet diese unser Vorstand oder einer unserer Schützenmeister gerne. Rufen Sie einfach an oder schreiben Sie uns eine E-Mail.
Wertungsarten
Im normalen Jahresprogramm erfolgt die Wertung auf ganze Ringe, also 10, 9, 8, usw.
Mit einer 40-Schuss-Serie sind also maximal 400 Ringe erreichbar.
Bei manchen Sonderwertungen oder auf Hauptschießen erfolgt oft eine Wertung auf Zehntelringe.
Hier wird jeder Ringwert nochmals unterteilt, um besonders bei größeren Teilnehmerfeldern zu vermeiden, dass zu oft die gleiche Ringzahl herauskommt.
Der perfekte Zehner wird hier als 10,9 gewertet, der angekratze Zehner als 10,0 – mit den enstprechenden Abstufungen dazwischen.
Bei einer 10-Schuss-Serie sind also maximal 109,0 Ringe möglich.
Bei vielen Wettbewerben im Auflagebereich wird ebenfalls auf Zehntelringe gewertet, weil ein guter Auflageschütze bei 10 Schuss relativ häufig eine 100er Serie erzielen kann, aber mehr als 106,5 oder 107,0 Ringe auf Zehntel ungleich schwieriger zu erreichen sind.
Dann gibt es bei vielen Wettbewerben noch die Blattl- oder Tiefschusswertung, also der beste Einzelschuss oder der beste Schuss einer Serie.
Hier wird in sogenannten Teilern gemessen. Ein “Teiler” ist ein 1/100 mm Abstand von Mittelpunkt der Scheibe zum Mittelpunkt des abgegebenen Schusses auf der Scheibe.
Ein perfekter Schuss ins Zentrum wäre also ein 0,0 Teiler, ein 87,5 Teiler gibt an, dass der Schuss um 0,875 Millimeter vom perfekten Zentrumstreffer abweicht, usw.
Damit man sich die Wertigkeit von Teiler und Ringwerten (hier für das Luftgewehr) besser vorstellen kann, hier ein Vergleich:
…0 bis 25 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,9 Ringen
..26 bis 50 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,8 Ringen
..51 bis 75 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,7 Ringen
..76 bis 100 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,6 Ringen
101 bis 125 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,5 Ringen
126 bis 150 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,4 Ringen
151 bis 175 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,3 Ringen
176 bis 200 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,2 Ringen
201 bis 225 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,1 Ringen
226 bis 250 Teiler entspricht einem Schusswert von 10,0 Ringen
251 bis 275 Teiler entspricht einem Schusswert von 9,9 Ringen
usw., usw.
Es gibt auch Kombinationen zwischen der Tiefschuss- und Ringwertung, z.B. die „DSB-Wertung“.
Hier wird die Differenz der erreichten Ringe von der max. möglichen Ringzahl abgezogen und der Teilerwert des besten Tiefschusses addiert.
Gewonnen hat derjenige, der die geringste Punktzahl hat.
Bei der DSB-Wertung ist ein einzelner „guter Schuss“ mehr Wert ist als eine hohe Ringzahl, somit kann durchaus ein ungeübterer Schütze diesen Wettbewerb mit einem Glückstreffer gewinnen.
Rechenbeispiel zur DSB-Wertung:
Ein Schütze schießt mit 20 Schuss 180 Ringe und hat als besten Schuss einen 147,3-Teiler erreicht. Die Punktzahl somit: (200-180)+147,3 = 167,3 Punkte.
Ein Schütze, der mit 20 Schuss nur 120 Ringe schießt, aber einen 58,9 Teiler hat, erreicht eine Punktanzahl von 138,9 und wäre damit im Vergleich zum oben genannten Schützen besser.